Kategorie: Etappen

Etappe 21 – Franziskus kämpft mit sich: Der Weg nach La Foresta und Poggio Bustone

Station 1:
Der Weg nach Poggio Bustone

Es gibt nichts Schöneres unter der Sonne, als unter der Sonne zu sein.

„Gepriesen seist Du Herr mit all‘ Deinen Geschöpfen.“
Franziskus und seine Brüder in La Foresta. Nach der Augenoperation in Fonte Colombo erholt sich Franziskus im Hause eines armen Priesters.

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Weg

Die immer näher kommenden Berge vom Rieti Tal zogen auch mich an und vorwärts. Aus Rieti heraus führt, am Friedhof vorbei, ein lauter asphaltierter Weg in RichtungSantuario La Foresta. Der Wallfahrtsort liegt hinter dem Bergrücken, auf den der Pilgerweg zu läuft. Ein lieblicher Ort zum Ausruhen für Franziskus, ein Ort der Genesung für die Jugendlichen von Mondo X. Ihre Geschichte erfahre ich bei meinem nächsten Besuch.

Die Wallfahrtsstätte La Foresta selbst sieht aus wie ein italienisches Landhaus aus einem Renaissance Gemälde, umschmiegt von einer langen Mauer mit Kreuzwegstationen aus Keramik. Der Anblick des Renaissance Gemüsegartens verleiht „psychadelic moments“ (mein Lieblingswort für diesen Zustand des Staunens).

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Erleben in La Foresta

Bei einer Führung, an der ich teilnehmen darf, erzählt ein junger Mann, dass straffällig gewordene Jugendliche bei Mondo X eine Aufgabe finden, keinen Alkohol trinken, kein Radio hören, kein Fernsehen sehen, keine Zeitung lesen, keine Verbindung zur Familie haben, und das für eine lange Zeit. Der junge Mann strahlte, als er die strikte Lebensweise, la filosofia del Mondo X, schilderte. Im Original: Non fumiamo, non beviamo, non usciamo, non leggiamo il giornale. Siamo persone giovane in difficoltà. Wir sind junge Leute, die Schwierigkeiten haben – basta.

Beim Picknicken an der Mauer treffe ich Barbara, die junge Bloggerin und Pilgerin die mir sagt:„mi ha culpito molto la dimissione del Papa Emerito“. Wir unterhielten uns über Benedikt, den sie vermisst. Den Weg nach Poggio Bustone gehen wir gemeinsam. Matteo schließt sich uns an.

Barbara neben einer Kreuzwegstation.

Barbara neben einer Kreuzwegstation.

Weg nach Poggio Bustone

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Cantalice
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Cantalice

Der Weg führt nach Cantalice, einem Dorf, das an den Hängen klebt. Für den Besuch des Ortes und selbst für ein Photo ist die Pilgerin zu müde.

Von der Basilika von Cantalice, die unterhalb des Hügels liegt, führt eine fast schwindelerregende Treppe steil hinunter zu verwinkelten Gassen. Auf der unteren Piazza gibt es zur Belohnung einen Café latte. Der Weg ist gut mit Angelas‘ Tauzeichen ausgeschildert. Warum wir uns  im Wald verirrten, ist mir unklar. Der richtige Weg führt am Hang mit Sicht auf Poggio Bustone zu.

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Poggio Bustone hinaufzugehen bedeutet fast, den Steilhang eines Berges hinaufzuklettern (Bruder Massimo Fusarelli).

Poggio Bustone hinaufzugehen bedeutet fast, den Steilhang eines Berges hinaufzuklettern (Bruder Massimo Fusarelli).

Erleben

So hat Franziskus vermutlich Poggio Bustone gesehen, als er 1208 mit seinen „Büßern von Assisi“ wie sich die Brüder damals nannten, im Sommer zum ersten Mal in das Tal von Rieti kamen. Er und seine Mitstreiter trennten sich von der Geburtsstadt Assisi, die ihr Verhalten nicht verstand. In dem die Brüder weggehen, öffnen sie sich der Welt. Weiter schreibt Bruder Massimo Fusarelli über Poggio Bustone (Buch Seite 19).

„Franziskus ist ein nachdenklicher Wanderer, ja noch mehr, er ist innerlich zerrissen. Wohin sollen sie gehen. Was sollen sie tun. Was ist mit seinem sündigen Leben“? In dieser Stimmung klopfen sie an dem Tore von Poggio Bustone an. Franziskus ist innerlich zerrissen, aber er zeigt es nicht. Freundlich grüßt er die Leute mit den legendären Worten:

Buon Giorno, Buona Gente. Guten Tag Ihr guten Leute.

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Herberge

Die Pilgeretappe weiter nach Poggio Bustone ist anstrengend, La Foresta ein magischer Ort. Mondo X bietet Betten im Gästehaus der Gemeinschaft an, schreibt Angela in ihrem Buch.

Telefon: +39 0746 200727

Am Morgen vor der Tour nach Poggio Bustone war ich ins Tourismusamt von Rieti gegangen. Ich hatte Angst vor dem Weitergehen und dachte, wenn ich weiß, wo ich schlafe, geht es besser. Und so durfte ich im Kloster San Giacomo übernachten,

Piazzale Missioni Francescane
02018 Poggio Bustone RI
Telefon: +39 0746 688916

Wunderbar schmeckte mein selbst gekauftes Abendessen. Pecorino, Pesca e formaggio. Schafskäse, Pfirsich und Käse.

Stille Szene vor dem Kloster.

Stille Szene vor dem Kloster.

Barbara und Mateo übernachteten im

La Locanda Francescana
Via Roma, am Ortseingang an der Straße
50 Betten in 6-Bett-Zimmern
Telefon: +39 0746 653822

Ich bleibe 2 Nächte in Poggio Bustone, wo Franziskus in großer Unsicherheit in der Einsiedelei weilte. Danke Angela Maria Seracchioli und Klaus Gasperi für Euer Buch, das mich 21 Etappen leitete. In Poggio Bustone endet ihr Buch und werde in die Via Francigena einsteigen, um nach Rom zu laufen.

Die Website www.camminodifrancesco.it beschreibt Franziskus-Routen im Heiligen Tal von Rieti mit schönen Bildern.

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Station 2:
Ein Tag in Poggio Bustone

Vom Kloster San Giacomo zur Einsiedelei von Poggio Bustone

Il Convento San Giacomo di Poggio Bustone

Il Convento San Giacomo di Poggio Bustone

Ich liebte das Kloster San Giacomo. Mein innerer Blumenstrauß blühte. Ich war so tapfer gelaufen, ich umarmte mich selbst. Der vom Mondlicht erhellte Wald leuchtete in mein Zimmer, und abends glaubte ich, die Wölfe heulen zu hören.

Die Kirche von San Giacomo ist dem Heiligen Jakob gewidmet. Kunstvolle Glasarbeiten und schöne Fresken machen die Kirche heiter. Gerne besuche ich hier die Abendmesse.

Das Glasfenster erinnert an die Zerrissenheit des Franziskus, der sich der Nascherei bezichtigt.

Das Glasfenster erinnert an die Zerrissenheit des Franziskus, der sich der Nascherei bezichtigt.

Außerhalb der Kirche führt der Kreuzgang in das eigentliche Kloster. Im Inneren des Kreuzgangs halt ich still vor dem Fresko der Madonna mit Kind aus dem 13. Jahrhundert.

Stille im schönen Kreuzgang von San Giacomo Madonna mit Kind. Bild: Postkarte Covento S. Giacomo, Foto e Composizione Fr. Nicola

Stille im schönen Kreuzgang von San Giacomo
Madonna mit Kind.
Quelle: Postkarte Covento S. Giacomo, Foto e Composizione Fr. Nicola

Zur ersten Einsiedelei („santuario inferiore“), führt ein Weg außerhalb des Klosters. Das grobe Mauerwerk zeigt die Stelle, wo Franziskus geschlafen hat.

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Nach all‘ den Eindrücken lädt der Kreuzgang des Klosters zum Verweilen ein. Ich tanke Kraft für den Weg zur Höhle der Offenbarungen.

Franziskus, Deine Sünden sind Dir vergeben.
„Francesco, sono rimessi i tuoi pecati“.

Links neben dem Kloster geht es steil hinauf zu der Felsenhöhle, zur Höhle der Offenbarungen „Santuario superiore“.

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Ganz still ist es im Inneren, wo der jungen Franziskus mit sich haderte. Die Inschriften in der Höhle erinnern an diesen Kampf. Franziskus fühlte sich schuldbeladen, suchte die Einsamkeit, und doch warteten die Menschen auf ihn.

Erklärung in der Höhle der Offenbarungen.

Erklärung in der Höhle der Offenbarungen.

In dieser Höhle, nach langem Gebet und Buße erhielt Franziskus die Bestätigung, in der Welt missionarisch zu wirken. Hier wurden Franziskus alle seine Sünden vergeben und es wurde ihm offenbart, dass die Zahl seiner Anhänger wachsen würde. (Übersetzung Paola)

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Der weinende Franziskus erzählt Jesus.

Der weinende Franziskus sagt eines Tages zu Jesus:
„Ich liebe die Sonne, ich liebe die Sterne,
Ich mag Klara und ihre Schwestern gerne.
Die Herzen der Menschen, und die schönen Dinge liebe ich,
Doch lieben dürfte ich doch nur Dich.

Da lächelt Jesus
„Ich liebe die Sonne, ich liebe die Sterne,
Ich mag Klara und ihre Schwestern auch gerne.
Die Herzen der Menschen, und die schönen Dinge liebe ich,
Höre auf zu weinen, ich verstehe Dich.
(Übersetzung Paola)

Wenn ich diese Zeilen lese, weiß ich, warum ich gepilgert bin.

Erleben

Ich fühle mich angekommen, nach der lange Reise von Citta di Castello nach Poggio Bustone. Ich verstand, dass Franziskus die Welt liebte. Es hat mich berührt, dass er die Stille suchte, dass aber die Menschen ihn brauchten. Danke Franziskus, dass Du mich auf die Idee gebracht hast, auf Deinen Spuren, in diesem gesegneten Land, zu laufen. Auch wenn die Welt laut ist, so wird es immer wieder so ruhige Orte wie hier geben, wo die Ruhe wartet.

Buona Notte Buona Gente

Der Mond über den Wäldern Poggio Bustone

Der Mond über den Wäldern Poggio Bustone

Station 3:
Zurück nach La Foresta und nach Rieti – Vorbereitung auf die Via Francigena

Auch bei Stillstand in Bewegung bleiben.

Von Poggio Bustone geht ziemlich früh ein Autobus nach Rieti. Ich hatte Glück. Pater Pasquale nahm mich mit zum Gottesdienst in La Foresta und nach Rieti.

Frate Pasquale und Oriana.

Frate Pasquale und Oriana.

An der Rotonda ließen sie mich aussteigen. So hatte ich das Glück, das schöne Panaroma beim Eintritt in die Stadt zu genießen.

Die Kirche San Francesco eingerahmt vom Fluss Velino und dem Terminillo Massiv. Quelle: https://it.wikipedia.org/wiki/Rieti

Die Kirche San Francesco eingerahmt vom Fluss Velino und dem Terminillo Massiv.
Quelle: https://it.wikipedia.org/wiki/Rieti

Mit dem Buch von Kees Rodenburg „Franziskusweg“ geht der Weg weiter von Rieti über Greccio nach Rom. Da ich nicht über Greccio zurück laufen wollte, entschloss ich mich den Weg der „Via Francigena“ zu gehen, einfach den Schildern nach. Ich fand nach drei Kaffee et un bichiere di champàn nicht gleich den Weg der Via Francigena. Außerdem wo sollte ich übernachten? Den Weg nicht kennen, und nicht wissen, wo ich schlafe?

So ging ich, Halt suchend, zum Hotel Miramonti zurück und verbrachte schöne Stunden in Rieti. Ich bekam das gleiche hohe Zimmer mit Fensterläden und lud mich zum Mittagessen in das Miramonti Restaurant ein. Es war Sonntag. Ein Einheimischer hatte mir gesagt, dass Leute bis aus Rom hier zum Essen kommen. Kein Wunder, bei Spaghetti al limone.

Später, nach der köstlichen Siesta, komme ich an der Chiesa San Domenico vorbei, 12. Jahrhundert, und besuche die Messe im faszinierend nüchternen Kirchenschiff. In der Pizzeria „al Pincetto“ esse ich Bruscetta, Mista di Terra e cacio e pepe, ein traditionell römisches Pastagericht. Dessert: Panna Cotta frutti die Bosque. Durch die historische Speisekarte lerne ich den britischen Nonsens Autor Edward Lean kennen, der 1843 über Rieti schwärmt.

“Rieti l’antica Reate, città dei sabini, molto antica, sta sul velino, all’estremità di una pianura ampia e fertile la cui bellezza può essere poco apprezzata solo da un visitatore frettoloso. Penso di aver osservato poche volte una scena più importante di quella offerta dalle torri di Rieti e dal suo tranquillo mondo di vigneti, così come la vidi l’ultima sera del mio soggiorno”

Rieti, altes Reate, Stadt der Sabiner, sehr alt, am Fluss des Velino liegend, am Rande einer weiten und fruchtbaren Ebene liegend, deren Schönheit von einem eiligen Gast kaum bewundert werden kann. Ich glaube, ich habe wenige Male eine solche beeindruckende Szene gesehen, wie sie die Türme von Rieti, wie sie die stillen Weinberge bieten, so wie ich alles an meinem letzten Abend sehe.

„Che profumo“, höre ich ein Kind in einer Bäckerei sagen. Was für ein Duft.

Rieti. Quelle: https://it.wikipedia.org/wiki/Rieti

Rieti.
Quelle: https://it.wikipedia.org/wiki/Rieti

Von Rieti nach Rom: Vorbereitung auf die Via Francigena

Von Dott. Gloria Brabante von der Info Turista Rieti erhielt ich diesen Plan als PDF, der die Etappen von Rieti nach Rom beschreibt.
Ich habe diesen Plan für die Beschreibung der Etappen 22-25 übersetzt. Ich bedanke mich bei Gloria und Elena sehr herzlich; denn sie halfen mir bei
der Wegfindung, bei der Suche nach Herbergen und ermöglichten mir so den Einstieg in die Via Francigena nach Rom.
Das Büro der Info Turista Rieti liegt auf dem Weg zum Einstieg in die Via Francigena nach Rom. Der Weg der Via Francigena ist gut markiert.

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Download des Plans als PDF

Weitere Etappen auf der Via Francigena finden Sie hier.

Info Turista Rieti
Piazza Cavour no. 1, Rieti
Telefon: +39 320 2921909
Telefon: +39 328 1629589
www.iterart.it

Nach Rom ging Franziskus, um sich beim Papst die Erlaubnis zu holen, auch ohne Auftrag das Wort Gottes verkündigen zu dürfen.

Etappe 22 – Die Via Francigena. Von der Franziskus Statue in Rieti in das mittelalterliche Poggio San Lorenzo

Dauer: 21 km, 8 Stunden

Startpunkt. Die Kathedrale Santa Maria Maggiore in Assisi Die Bronzestatue des Franziskus (1927) winkt uns nach.

Startpunkt. Die Kathedrale Santa Maria Maggiore in Assisi
Die Bronzestatue des Franziskus (1927) winkt uns nach.

Weg

Unter dem Glockenturm der Kathedrale Santa Maria Maggiore, auf der Piazza Mariano Vittori verabschiedete ich mich von der Franziskus Statue. Von hier aus gehen Sie die Via Roma nach unten, über die römische Brücke (die über den Fluss Velino führt) und zur Piazza Cavour. Auf der Seite des Denkmals für die „italienische Lira“(2003) gehen Sie durch den Borgo di Rione Bezirk weiter. Ein paar hundert Meter außerhalb der Stadt, befindet sich der Park von Terme di Fonte Cottorella. (Ich musste in der Bar „Grillo Verde“ fragen: Scusi, dové il cammino per Fonte Cottorella. In der Nähe der Bar Grillo ist der Einstieg Richtung Fonte Cottorella.).

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Der Weg zur römischen Brücke

Der Weg zur römischen Brücke

Eine Fuß-Brücke führt über den Fluss Turano, dann entlang der alten Salzstraße, Strada Salaria von Lindenbäumen Bäumen geleitet, bis Maglianella Basso. Nach der Lindenallee führt ein Weg am Ariana Bach vorbei an der Ortschaft San Giovanni Realina. Ein kleiner Weg führt zu einer kleinen Hauptstraße Richtung Süden „entlang der Autobahn“. Nach 2 km führt ein Pfad zur römischen Brücke von Sambuca, die wir überqueren.

Danach geht es zurück, hoch zum kleinen Ort Ornaro Basso, danach auf die Via Salaria Vecchia, der alten Salzstraße. Nach einem km geht es in die Via Quinzia, die in den hübschen Ort von Ornaro Alto führt, dann geht es weiter auf der alten Salzstraße zur Provinzstraße, die nach Torricella in Sabina bis Collina del Cacro Cuore führt. Auf einer Fahrstraße geht es rechts zu unserem Ziel, dem mittelalterlichen Poggio San Lorenzo. Der Weg ist mit Via Francigena gut ausgeschildert.

Als ich mir schon nicht mehr sicher war...Poggio San Lorenzo und das Schild meiner Herberge.

Als ich mir schon nicht mehr sicher war…Poggio San Lorenzo und das Schild meiner Herberge.

Eine halbe Stunde später, geschafft.

Eine halbe Stunde später, geschafft.

Wegbeschreibung erlaufen und übersetzt von der Webseite camminodifrancesco.it.

Erleben

Auf dem langen Weg begegnen mir nur zwei Pfadfinder. Ein Handelsvertreter-Freund ruft mich an, und ich erzähle ihm von meinem Pilgern. Was suchst Du, Paola, frägt er. Den Einstieg in den Weg nach Poggio San Lorenzo, antworte ich. Beim Anblick der römischen Brücke, und ich sehe nur die Oberfläche, bin ich mental wieder Pilgerin, die auf alten Straßen geht. Und freue mich so sehr, anzukommen, im Agriturismo Santa Giusta.

Agriturismo Santa Guista.

Agriturismo Santa Guista.

Herberge

Agriturismo Santa Guista
Azienda Agricola die Stefano Porrega
02030 Poggio San Lorenzo, località Prato
Telefon: +39 0765 884166
maspor@tiscali.it

Herrlich gelegen, köstliches Abendessen, ein kühles Bier nach dem Ankommen.

L'inverno = inferno, sagt Albert, als er mir das kühle Bier bringt.

L’inverno = inferno, sagt Albert, als er mir das kühle Bier bringt.

Das Abendessen wurde um 20 Uhr serviert: Tagliatelle e melanzone miste con formaggio. 4 junge Pilger aus Italien bitten mich an ihren Tisch. Sergio, Chiara, Enzo und Michele, 4 Freunde auf der Via Francigena nach Rom.

Massimo, der Eigentümer mag John Keats. Then on the shores of the wide world, I stand alone and I think till love and fame to nothingness do sink“.

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Buona notte, bella Italia, bel cammino Francigena.

Buona notte, bella Italia, bel cammino Francigena.

Etappe 23 – Von Poggio San Lorenzo nach Ponticelli di Sandrigilia

Dauer: 8 – 10 Stunden, 18 km

Dieser Weg wird ein weiter sein, das Auge lacht und entdeckt römische Spuren

Weg

„Molte donne viaggono sole“. Abschied von der Santa Giusta.

„molte donne viaggiano da sole“. Abschied von der Santa Giusta.

Am Morgen besuche ich das Städtchen Poggio San Lorenzo und seine mächtigen römischen Mauern. Man sollte, im Gegensatz zu mir, früh losgehen.

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Mit einem guten Kaffee und einem Lächeln geht es aus der Mitte von Poggio San Lorenzo links über die Via Lemiconi in das Tal hinunter.

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Blick zurück auf Poggio Bustone.

Blick zurück auf Poggio Bustone.

Links durchquert ein Bach den Pfad und man geht hinauf zur gegenüberliegenden Seite. Olivenhaine lösen türkische Eichen ab.

Auf dem mit einigen Häusern gekrönten Hügel genießt man den Ausblick über das Städtchen Monteleone Sabino. Es geht durch den Wald hinunter und über eine Landstraße nach Torricelli in Sabina und es begrüßen uns ein Olivenhain, eine Walnußbaumplantage und ein Eichenbaumwäldchen. Wir erreichen den Bach, der im Tal verläuft. Über eine charmante Brücke geht es über den Bach, an einer alten Wassermühle vorbei, ein Stück den Wald hoch zum Friedhof Monte Leone Sabina, von Eichenbäumen umschmiegt.

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In Monteleone Sabino verweile ich: Römische Spuren.der Trebula Mutuesca, einer Sabiner Stadt. Das Auge will sich nicht satt sehen.

Zwischen der Kirche und dem Ortszentrum begegnen wir der Ausgrabung eines antiken Amphitheaters.

Zwischen der Kirche und dem Ortszentrum begegnen wir der Ausgrabung eines antiken Amphitheaters.

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Ein verzauberter Ort, die Chiesa Santa Vittoria. Schon Franziskus kannte das Kirchlein. Die Märtyrerin Vittoria soll hier in einem Grab ruhen. Sie hatte sich geweigert, einen römischen Patrizier zu heiraten.

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Dann regnet es sehr bei der Kirche Santa Vittoria. Ein Autofahrer hält besorgt und frägt „Sei isolata“? Nein, alles gut, die Kirche schützt.

Immer wieder begegne ich diesen Spuren Am 24. April 1944 fielen einem Massaker der deutschen Wehrmacht 11 unschuldige Bürger zum Opfer.

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Durch Weinberge und Olivenhaine geht es ins Tal zurück.

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Links führt ein Waldweg nach 2 km zur Chiesa San Martino aus dem 10. Jahrhundert bei Poggio Moiano. Im Zentrum von Poggio Moiano steht ein gräflicher Palast, heute das Rathaus. Durch das alte Viertel Torrione geht es zurück ins Tal und auf den Hang des Monte Calvo zu.

Auf der südlichen Seite liegt Santo Paolo Alto und Santo Paolo Basso, ein weites Tal, das wir durchqueren. Auf einer langen Straße geht es Richtung dem Monte Calvo auf Ponticelli zu. Der erhabene Ort wird dominiert durch das Schloss Orsini aus dem 10. Jahrhundert (das ich aus Erschöpfung ignorierte).

Ponticelli di Scandrigilia, aufgenommen am nächsten Morgen

Ponticelli di Scandrigilia, aufgenommen am nächsten Morgen

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Wegbeschreibung erlaufen und übersetzt aus http://www.camminodifrancesco.it/camminodifrancesco/dalla-statua-di-san-francesco-a- rieti-al-borgo-medievale-di-poggio-san-lorenzo

Herberge

Das Pfarrhaus, la casa canonica im Convento Santa Maria delle Grazie bietet einen Liegeplatz, Gott sei Dank ist der Schlafsack dabei. Die Casa Canonica wird betreut von Daniela und ihrer Tochter Maria Rosaria, deren Lebensmittelgeschäft aber nur bis 19 Uhr auf hat, um den Schlüssel zu bekommen.

Casa Canoica
Kontakt: Daniela
Via Rieti 22/24, Ponticelli
Telefon: +39 0765 89034

Im Pfarrhaus begegne ich wieder den vier jungen Pilgern aus Brescia, die ihre Pizza mit mir teilen. Ich bin zu müde zum Essen kaufen. Es gibt eine Dusche, einen Liegeplatz, und man gibt am Morgen eine freiwillige Spende. Im Gästebuch schreibe ich einfach nur Grazie per l’ospitalità.

Achtung: Die Beschreibung Via Francigena schlägt, so versteht man den Plan, den Weg von Ponticelli di Scandriglia direkt nach Montorotondo vor –ein Irrsinn, den die 4 Freunde aus Brescia versuchten und in Montelibretti aufgaben.

Ein schöner Tag: Detail aus der Chiesa Santa Vittoria

Ein schöner Tag: Detail an der Chiesa Santa Vittoria

Etappe 24 – Zur Abtei von Farfa – Gespräche mit römischen Frauen

Dauer: circa 8 Stunden

Aus den Möglichkeiten, die www.camminodifrancesco.it bietet, entschied ich mich für den Weg zur Abtei von Farfa über Poggio Moiano, Osteria Nuova. „Ein langer Weg, durch die gelb-blauen Zeichen erleichtert“ schreibe ich am Ende eines schönen Tages in mein Tagebuch.

Die waren nicht alle für mich. Nettes Café in Ponticelli

Die waren nicht alle für mich. Nettes Café in Ponticelli

Weg

Santuario Santa Maria delle Grazie.
Am Vortag (bzw. Abend) kam ich an dem Heiligtum vorbei und laufe den Weg zurück, um das Kloster zu besuchen. Für den Besuch brauchte ich 2 Stunden.

Meine Freunde, die Schilder gelb-blau.

Meine Freunde, die Schilder gelb-blau.

Von sanften Bäumen umgeben, finde ich eine Oase der Ruhe, eine Stille Kirche und, rechter Hand auf dem Gelände, eine Toilette.

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„Wir bitten um Ruhe. Lass‘ Dich durch die Natur von der Liebe Gottes einhüllen“. Eingang zum Santuario Santa Maria delle Grazie, einem der wichtigsten Wallfahrtsstätten das einige Heilige beherbergte: Bonaventura aus Barcelona, Leonardo da Porto Maurizio, Giovanni Battista da Borgogna und Bruder Angelo Savini da Ponticelli.

Weg nach Farfa

viafrancigena27Danach gehe ich zurück nach Ponticelli di Scandriglia. Durch den langen Ort ganz durch sehe ich das Schild Via Francigena und gehe den Weg Roma Rieti. Die blau-gelben Schilder der Via Francigena führen zuverlässig zur Abtei von Farfa.

 

Eine Kapelle auf dem Weg nach Osteria Nuova. Hier frägt mich ein Mountainbiker: „Tutto OK?“

Eine Kapelle auf dem Weg nach Osteria Nuova. Hier frägt mich ein Mountainbiker: „Tutto OK?“

Unten im Keller warten Schätze. Quelle: http://www.lazioturismo.it/asp/scheda_archeo.asp?id=50

Unten im Keller warten Schätze.
Quelle: http://www.lazioturismo.it

In der Osteria Nuova wartet eine Kleinod: die Ausgrabung Grotta dei Massacci das in das 2. Jahrhundert zurückreicht. Ich hab’s versäumt, weil ich diese Beschreibung nicht genau las: Überqueren Sie die Brücke, die über die Nationalstraße SS4 „Via Salaria“ führt, gehen Sie etwas 400 m auf der Via Mirtense und dann finden Sie in der Nähe einer Kirche die Ausgrabungen, die sich unter einem Landhaus befinden. Die Ausgrabungen scheinen aber nur jeden ersten Sonntag von 9 – 12 Uhr offen zu sein.

Blick auf Poggio Moiano

Blick auf Poggio Moiano

Toffia mit blauem Himmel Quelle: http://rete.comuni-italiani.it/

Toffia mit blauem Himmel
Quelle: http://rete.comuni-italiani.it/

Auf der linken Seite führt ein kleiner Weg circa 1.8 km quasi an der Nationalstraße entlang, bis man auf einige Häuser stößt. Richtung Süden geht es auf der kleinen Straße weiter, die auch fast an der Nationalstraße entlang führt, bis zu einer Unterführung die uns auf die Nordseite nimmt, auf die Via Archipiglione.. Wir nehmen die Abzweigung nach links (Westen) und laufen ca. 4 km der Gemeindestraße Carlo Corso entlang, bis sie zur Landstraße Farfense führt. Über sie kommen wir in das mittelalterliche Dorf Toffia. Biegen Sie rechts ab in Richtung Stadtzentrum und kurz vor dem Bogeneingang innerhalb der Mauern, biegen Sie rechts ab in die Via Giacomo Matteotti.

Stiller Moment in Toffia

Stiller Moment in Toffia

Der Weg von Toffia nach Farfa zieht sich dahin, ist aber ruhig, abwechslungsreich und wir gehen auf einen Hügel zu, auf dem die Abtei von Farfa thront.

Blick von Farfa zurück nach Toffia

Blick von Farfa zurück nach Toffia

Die Straße steigt steil in Richtung der Gemeindestraße Farfense an, in die wir nach links (Westen) hineingehen. Wir kommen wieder auf den Boden des Tales. Über die Brücke kommen wir auf der anderen Seite des Bächleins weiter, entlang der Straße, die mehr oder weniger den Weg der kleinen Schlucht folgt. Wir kommen an einem Fußballfeld vorbei, das wir links liegen lassen.. Nach einer kurzen Strecke durch die Bäume, überquert die Straße ein offenes Feld, und wir sehen schon auf dem Hügel links die Abtei von Farfa, eine der wichtigsten Benediktiner-Heiligtümer in Italien und Europa. Die Abtei von Farfa liegt auf dem Benediktiner-Weg (www.viabenedicti.it). Nach einer Weile treffen wir wieder auf das Bächlein, das durch die Ebene hindurch fließt, praktisch auf kleiner Höhe wie die kleine Straße Sie können über eine kleine Eisenbrücke das Bächlein überqueren oder durchwaten.

Il Borgo medievale di Farfa, das mittelalterliche Dorf Farfa und seine Abtei warten auf uns.

Abendstimmung in Farfa

Abendstimmung in Farfa

Erleben

Als ich überglücklich vom Tal heraufkomme, probt eine Damencombo für ein Konzert „Rock e Gospel“. Unter meinem Zimmer spielt die Musik. Die Abtei von Farfa ist von 12:30 h bis 16:30 h geschlossen. Am Abend bekam ich noch eine Führung durch das herrliche Kloster. In ihrer Blütezeit im 11. Jahrhundert beherrschten ihre Bewohner Mittelitalien.
Ich bleibe zwei Tage.

Auf dem langen Weg nach Farfa versuchte ich, das Glaubensbekenntnis auf Italienisch zu beten. Ich hatte mir den Text in Santa Maria delle Grazie aufgeschrieben.

Credo in un solo Dio, Padre Onnipotente, creatore del cielo e della terra, di tutte le cose visibili e invisibili.
Credo in un solo Signore Gesù Cristo unigenito figlio di Dio nato dal Padre prima di tutti i secoli. Dio da Dio, Luce da Luce, Dio vero da Dio vero, generato, non creato, della stessa sostanza del Padre. Per mezzo di Lui tutte le cose sono state create. Per noi uomini e per la nostra salvezza discese dal cielo e per opera dello Spirito Santo si è incarnato nel seno della Vergine Maria e si è fatto uomo. Fu crocifisso per noi sotto Ponzio Pilato, morì e fu sepolto e il terzo giorno è resuscitato secondo le Scritture ed è salito al Cielo e siede alle destra del Padre e di nuovo verrà nella gloria per giudicare i vivi e i morti ed il suo Regno non avrà fine.
Credo nello Spirito Santo che è Signore e dà la vita e procede dal Padre e dal Figlio e con il Padre ed il Figlio è adorato e glorificato e ha parlato per mezzo dei profeti. Credo la Chiesa una, santa, cattolica e apostolica.
Professo un solo battesimo per il perdono dei peccati e aspetto la resurrezione dei morti e la vita del mondo che verrà. Amen

Die Kirche von Farfa

Die Kirche von Farfa

Herberge

Ich wußte schon am Morgen, um 19:30 h gibt es Abendessen in Farfa Sabina, in der

viafrancigena34Casa Accoglienza (Gästehaus) delle suore di Santa Brigida
Via del Monasterio 12, Farfa, Sabina
Telefon: +39 0765277072
suorefarfa@brigidine.org

Vor dem Kloster liegt die schöne Abbazia, die Abtei.

„E adesso la cena“. So freundlich servieren die Schwestern der Santa Brigida das Essen im Sala del Pranzo. Ältere Römerinnen machen hier Urlaub.

Beim Abendessen unterhalte ich mich mit der Römerin Helena, 93-Jahre alt. Sie ist das Ergebnis einer Italienisch-Ägyptischen Begegnung. „La pazienza vince sempre. Die Geduld siegt immer“, sagt sie zum Abschied.

Vollmond über Farfa.- Buona notte

Vollmond über Farfa.- Buona notte

Etappe 25 – Mit dem Pullman (Bus) nach Poggio Mirteto, „Hügel der Myrte“ Rieti Tal

Weg

Brunnen in Poggio Mirteto

Brunnen in Poggio Mirteto

viafrancigena37Der hübsche Ort der Myrthe, Poggio Mirteto, der noch einen mittelalterlichen Ortskern mit Renaissance-Erweiterung hat, ist eine Pilgerstation im Buch „Der Franziskusweg von Kees Rodenburg“. Außerdem gibt es dort eine Bank zum Geld abholen. Mit dem Bus fahre ich von Farfa nach Poggio Mirteto.

 

„Il camino è brutto“. Ich soll den Weg zwischen Farfa und Mirteto nicht pilgern, sagte mir später der Barman in der Bar „Arcobalendo“ in Poggio Mirteto. So fahre ich nach einigen Stunden in Mirteto auch wieder mit dem Bus zurück nach Farfa, und freue mich auf meine Siesta.

Erleben

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Zur Belohnung un bicchiere di champán, zu denen nachmittags kleine Snacks gereicht werden. Bar Enoteca L’arcobaleno, Poggio Mirteto in der Nähe der Busstation.

Abtei von Farfa Nachmittags-Blick in den Klostergarten mit der Muttergottes.

Abtei von Farfa Nachmittags-Blick in den Klostergarten mit der Muttergottes.

viafrancigena40Danach das Abendessen: un po di Brodo, Suppe, zucchini, una bruschetta buonissima e una fruta. Wie köstlich schmeckt eine Frucht als Nachtisch.

Zum Abschied von der Abtei Farfa schenkt mir die Römerin Nel die Fioretti, die Lieder des Franziskus.

Gospel e Rock in Farfa

Gospel e Rock in Farfa

Etappe 26 – Von Farfa Sabina nach Montelibretti

Dauer: 17 km, 5 Stunden

Abschied von Nel und den Schwestern der Brigida.

Abschied von Nel und den Schwestern der Brigida.

Die Via Salaria Vecchia und die Via Francigena Schilder führen sicher nach Montelibretti. Weil ich mir Zeit lasse, raste, komme ich erst um 21:30 h in meiner Herberge an.

Weg

Ich verließ mein Kloster nach rechts, kreuze die durchgehende Straße, ein Tor ist zu meiner linken Seite, und überquere nach 100 m eine Asphaltstraße, Es gibt einen Stein mit einem Tau Zeichen, dann das Tor öffnen und dann geht es steil hinauf auf einem alten Pilgerpfad. Die Tau Zeichen führten mich. Oben angekommen, auf der Straßenkreuzung Quattro Venti sieht man auf einem Hügel das Städtchen Fara in Sabina. In Fara, vor der Bar Belvedere genieße ich den Blick in das Tal und einen Café latte.

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Fara in Sabina. Stille Momente.

Fara in Sabina. Stille Momente.

500 m die Straße hinunter, beginnt der Weg nach Canneto.

Es wartet ein angeblich 2000-Jahre alter Olivenbaum. Ich ging den Umweg, um dann vor verschlossener Tür mit Eintritt zu stehen. Es war halt Mittagszeit.

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Siesta in Canneto

Siesta in Canneto

Auf dem Weg nach Montelibretti

Auf dem Weg nach Montelibretti

Ich mache den Versuch, den Umweg nach Nerola zu gehen, um das Orsini Schloss zu besuchen, und lasse es bleiben. Warum ich in einer Bar, an einer Straßenkreuzung an der Via Vecchia Salaria einen Prosecco trinke, ist mir klar. Ich freute mich über meine Entscheidung, keinen Umweg zu gehen. Der Weg nach Montelibretti zieht sich; und die Herberge befindet sich hinter der Altstadt von Montelibretti.

Erleben

In meinem Tagebuch notierte ich: 1 Stunde Schlummern unter einem Olivenbaum. Auf der Straße fand ich eine reife Melone, die ich unter demselben Olivenbaum verspeiste. Ein Messer war immer dabei. Ich bin wohl tapfer durch öde Hügel und Olivenhaine gelaufen. Am Wegesrand hingen frische Feigen..(Es war August). Von Montelibretti aus organisiere ich mein Zimmer in Rom und ein Billet für die Villa Borghese in Rom.

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Schön ist der Aufstieg nach Montelibretti und der Pilgergang durch die Altstadt.

Montelibretti in den Monti Sabini, den Sabiner Bergen

Montelibretti in den Monti Sabini, den Sabiner Bergen

Durch das Stadttor von Montelibretti geht es durch die Altstadt bis in den neuen Teil von Montelibretti, wo die Casa Vacanza B&B wartet. Quelle: Von MM - https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2601104

Durch das Stadttor von Montelibretti geht es durch die Altstadt bis in den neuen Teil von Montelibretti, wo die Casa Vacanza B&B wartet.
Quelle: MM

Herberge

Ein Wiedersehen mit der

Casa Vacanza B&B
Via Valle dei Prati 60
Montelibretti
Telefon: +39 3318538445
www.beb1913.it
www.aziendavollera1913.it
ilaria0107@gmail.com

Das gepflegte Häuschen befindet sich im modernen Teil von Montelibretti. Es gibt Frühstück. Die Geschwister Ilaria und Romeo produzieren Bio-Olivenöl. Die Region Sabina Romana produziert Olivenöl. Von Romeo erfuhr ich, dass leider viel spanisches Olivenöl als italienisches Öl in den Restaurants verkauft und verwendet wird.

Als ich einmal Ostern von Montelibretto nach Rom hinein lief, übernachtete ich bereits bei den sympathischen jungen Leuten.

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Etappe 27 – Auf der Via Roma Von Montelibretti nach Monterotondo

Dauer: 17 km, 5 Stunden

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Frühling auf dem Weg nach Monterotondo

Weg

Die ausgeschilderte „Via Roma“ und die Via Francigena Schilder führen sicher durch Wein- und Olivengärten. Als ich den Weg vor dem Osterfest ging, hätte ich jeden einzelnen der blühenden Mandelbäume umarmen können. Ilaria brachte mich damals zum Rathaus von Montelibretti. Von dort beginnt der schöne Weg nach Monterotondo.

Erleben

In Monterotondo warten der Palast Orsini und schöne Kirchlein. Ab dem 13. Jahrhundert befand es sich im Besitz der Adelsfamilie der Orsini und ab 1626 der Barberini. An einem Gründonnerstag stimmte ich mich in der Kathedrale von Monterotondo auf Ostern ein.

Herberge

Dei Leoni, Hübsches Albergo Ristorante
23, Piazza del Popolo, Monterotondo
Telefon: +39 06 90623591
www.albergodeileoni.it

Damals an Ostern aß ich Artischoken, Il carciofi alla romana

Der Dom von Monterotondo Quelle: Di Marco Lucente Satyricon86, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5090855

Der Dom von Monterotondo
Quelle: Marco Lucente Satyricon86

Etappe 28 – Rom wartet: Von Monterotondo über Monte Sacro nach Rom

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Die Via Francigena im Parco della Marcigliana

Weg

rom02Der Weg von Montelrotondo nach Montesacro ist schön. Die Via Francigena führt sicher mit den (fast immer) gelb-blauen Schildern. Das Hotel Leone in Montelibretti ist in der Nähe der Piazza Otto Martiri, dem
Startpunkt. Die Via Arno führt hinunter zur Via delle Fornaci, der wir nach rechts folgen. Die Via Francigena Schilder führen sicher und bald schon sieht man in der Ferne Rom. Der Weg führt weiter durch den phantastischen Riserva Naturale della Marcigliana. Der Parco della Marcigliana steht dort, wo Rom am ältesten ist.
Das alte Rom ist spürbar. Ein wunderbarer Weg nach Rom.

Die Via di Tor San Giovanni führt hinein nach Montesacro.

Quelle: Google Maps

Quelle: Google Maps

Monte Sacro ist die Zwischenstation vor Rom.
Der Pilger, der bis zum Ziel, das Grab des Apostels Paulus zu Fuß gehen will, kann in Monte Sacro übernachten.

Zu Ostern lief ich von Monterotondo nach Monte Sacro und dort über die Via Nomentana und die Via XX Settembre zur Basilika San Giovanni in Laterano. Dieser Weg ist gut machbar und nicht zu laut. Es war für mich schön, auf diesem Weg nach Rom zu laufen. Ich hatte noch soviel Kraft, am Abend die Karfreitagsandacht zu besuchen, mit dem neuen Papst Franziskus. Wegen ihm unternahm ich den ersten Teil der Pilgerreise auf den Spuren des Franz von Assisi. Das Buch „Franziskusweg“ von Kees Roodenburg führte mich zuverlässig nach Montesacro und nach San Giovanni di Laterano. Hier, am damaligen Sitz des Papstes, bat Franz von Assisi einst den Papst um Erlaubnis, das Wort Gottes verkünden zu dürfen.

Bei der zweiten Pilger-Fußreise nach Rom schnappte ich mir in Montesacro, beim Supermarkt „Carrefour“ den Bus. Montesacro ist ein Wohngebiet, das nach dem II. Weltkrieg entstand, sehr verkehrsreich und laut ist. Ich wollte mir den lauten Weg nicht antun und schnellstens zum Grab des Apostels Petrus.

Vielleicht ist es jedoch eine schöne Erfahrung von Monte Sacro zum Vatikan zu laufen, am Tiber entlang. Die Webseite camminodifrancesco.it ermutigt dazu.

Andere Wege.

Andere Wege.

Grazie Gabriela!

Grazie Gabriela!

Bei der zweiten Pilgerreise nach Rom übersprang ich mit dem Zug die Etappe Montelibretti – Monterotondo und stieg am Bahnhof von Monterotondo aus. Schon war ich verloren, keine Schilder im modernen Stadtteil von Monterotondo. Ich landete beim Centro Commerciale, mitten unter den beschäftigten Kundinnen. Da sprach ich Gabriela an, die sich mir annahm und mich nach Figurone fuhr, um den Einstieg in die Via Francigena zu finden. Dann sah ich diese Schilder, die vor den Hunden warnten und das Weitergehen verbieten. Es geht aber weiter und ein phantastischer Weg durch den Parco della Marcigliana beginnt.

Herberge

Wie schon Ostern 2013:

Suore Francescane della Croce del Libano
in der Nähe von Trastevere
Via Fratelli Baniera, 19
Monteverde Vecchio
Telefon:+39 065899792

Hier fühlte ich mich schon Ostern 2013 unter „Gestrandeten“ daheim. Man muss spätestens um 23 Uhr läuten und zu Hause sein. Das Frühstück ist lecker, Zeit der Begegnung, und man kann Abendessen, wenn man sich am Morgen anmeldet. Um den Gottesdienst am Petersplatz zu besuchen, kann man zu Fuß laufen, in 40 Minuten. Und nach dem Angelus Gebet schafft man es zum Mittagessen.

Rom ist ein weiteres Thema; es gilt die 7 Hauptkirchen an einem Tag zu besuchen.

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In Rom war ich glücklich und lief meine eigenen Wege.

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In meinem alten Rombuch steht ein tröstender Satz:

„Deutlicher als in jedem dieser Orte spürst Du in Rom, dass etwas vom Pilger in jedem von uns steckt. Möchtest Du auch spüren, dass jedem Pilger die Heimkehr beschieden ist“.

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