Dauer: 12 km 4 Stunden

Weg

Franziskus sah Christus in der Welt.Blick auf Assisi

Franziskus sah Christus in der Welt.
Blick auf Assisi

assisi02Bald winkt Assisi dem Pilger entgegen, erhaben auf dem Monte Subasio.
Die Tau-Zeichen führen uns.
Die Pilger können gar nicht anders, als zu singen. Das stille Wandern findet ein Ende. Für mich war es das dritte Mal Assisi, diesmal statt vom Bahnhof S.Maria degli Angeli ging es fast parallel aus der Einsamkeit nach Assisi hinein, durch die Porta San Giacomo.
Körper, Geist und Seele jubilieren beim Eintritt in die Geburtsstadt des Heiligen Franz von Assisi. Für den Pilger lohnen zwei volle Tage in Assisi, und der einsame Pilger ist nie allein. Die kräftigen Mauern von Assisi beschützen, überall begegnet man Franziskus und die Stadt auf dem Hügel ist heiter.

Erleben

Die Sehnsucht führt zur Basilica San Francesco. Hier liegt in der Unterkirche das Grab von Franziskus. Alles wird still. Die Pilger sind angekommen. Drei mal am Tag läuten die Glocken, die zum Gebet einladen. Franziskus brachte diese Tradition aus Ägypten mit, das er 1219 besuchte, um friedlich mit dem Sultan zu reden.

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Die Unterkirche: Krippe, Kreuz und Altar:
„Es ist erstaunlich, dass die Grabeskirche bereits zwei Jahre nach dem Tod von Franziskus gebaut wird“, erzählt der Franziskaner Bruder Thomas Freidel in „Bruder Franz Das Licht von Assisi“.  Sie ist ein Zeugnis, dass Franziskus eine religiöse Großbewegung entfacht hat. Die Passion Christi und das Weihnachtsgeschehen ist großformatig gemalt. Es war Franziskus, der das Weihnachtsgeschehen wieder in das Gedächtnis der Menschen brachte. Weihnachten, die Menschwerdung Gottes hatte damals noch nicht den Stellenwert wie heute.

In der Oberkirche berühren uns die zarten Fresken von Giotto mit Szenen aus dem Leben von Franziskus. Vielleicht hätte es ohne Franziskus die Renaissance Fresken nie gegeben. Das radikale Leben des Franziskus inspirierte Giotto, der wiederum all‘ die anderen großartigen Renaissance Maler zu ihren
bezaubernden Bildern und Fresken anregte.

Der kritische Panderer, der mich bei meinem ersten Assisi Besuch begleitete,
wollte erst nicht mit in die Kirche gehen. Später sagte er mir, dass alleine
der Anblick der Fresken es wert war, die Pilgerreise zu machen.

Giotto. Franz teilt seinen Mantel.Von Giotto di Bondone, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=93766

Giotto. Franz teilt seinen Mantel.
Quelle: Giotto di Bondone

Buchtipp: Hermann Hesse schildert in einem Buch „Franz von Assisi“ die Lebensgeschichte des Heiligen bewusst im legendären Tonfall der Überlieferung, wie er sie in der mittelalterlichen Franziskus-Biographie des Thomas de Celano, Bonaventuras und den damals neuesten Darstellungen von Henry Thode und Paul Sabatier vorfand.

Franziskus verstand es den Menschen zu beweisen, dass das Leben von Christus gelebt werden kann. Zu seinen Zeiten glaubte man nicht mehr daran. Sein radikales Leben machte es möglich.

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Das freundliche Lächeln eines Pizzaiolo erleichtert den Weg zur Herberge.

 

Herberge

34Camping Fontemaggio befindet sich 1 km außerhalb in der Stadt und liegt schön in einer Parklandschaft.

Camping Fontemaggio
Via Eremo delle Carceri
Telefon: +39 075 812 317
www.fontemaggio.it

Das Freiluft-Restaurant bietet gute Speisen zur Selbstbedienung und freie Luft zum Durchatmen.

2012 übernachtete ich in der Jugendherberge

Ostello della Pace
Via di Valecchie 177
Telefon +39 075 816767

Es ist ein schönes Gästehaus zwischen Olivenhainen, 5 Minuten von der Basilika San Francesco entfernt, in Richtung S. Maria degli Angeli. Das Abendessen und die Gespräche bleiben in Erinnerung. Ein junger Mann lief ein Jahr zu Fuss auf der Suche zu sich selbst.

Das ehemalige Gästehaus von der Autorin Angela in Santa Maria degli Angeli gab es 2013 nicht mehr.

Von Fontemaggio aus: Abendlicher Blick auf Assisi

Von Fontemaggio aus: Abendlicher Blick auf Assisi