Liebe Pilgernde, Frate Bernardino, der Hüter der Romita di Cesi, hat diese tröstenden Worte zu der aktuellen Situation auf Facebook gepostet. Das Pilgern geht weiter, wenn auch momentan in unseren Gedanken. Bleiben Sie gesund. Mi stia bene. Buon Cammino.
La Romita di Cesi 23. März 2020
In dieser unerwarteten, unvorhersehbaren und beispiellosen Zeit sind wir aufgerufen, demütig und mutig zu sein. Demütig darin, unseren Zustand als kleine, zerbrechliche und verletzliche Kreaturen zu erkennen und zu akzeptieren. Mutig, sich der Schwierigkeit zu stellen (im Haus eingesperrt zu bleiben, ohne sich frei bewegen zu können, von Freunden fern zu sein, Angst vor einer Infektion zu haben …) als Gelegenheit (allein und still zu sein, nachzudenken, zu beten, zu meditieren, zu lesen …).
Wir haben die Möglichkeit zu schätzen und zu genießen, was wir noch haben: Leben, Gesundheit, Zeit, ein Zuhause, Sonnenlicht, Zuneigung und Nähe der Angehörigen trotz körperlicher Distanz. Jeder Lebenstag ist jedoch ein Geschenk, ein weiterer Tag: neu, kostenlos und einzigartig. Was wir haben, ist sicherlich viel mehr (in Quantität) und es ist viel wichtiger (in Qualität) als das, was wir nicht haben. Diese Überlegung wird uns helfen, auch in diesem Notfall glücklich und dankbar zu sein. Glücklich und dankbar sein: eine Lebenspriorität. Bei vorübergehendem Unbehagen können wir die Welt auf eine neue Art und Weise betrachten und unser Leben verwalten, indem wir positiven Initiativen Zeit und Aufmerksamkeit widmen.
Wir können nicht durch unsere Städte gehen, aber wir können trotzdem „navigieren“, um unbekannte Welten kennenzulernen: Geschichte, Geographie, Spiritualität, Literatur, Poesie, Kunst, andere Kulturen und andere Sprachen … Wir können sogar „rennen“ wenn auch auf virtuelle Weise, über Meere und Berge, über schneebedeckte Gipfel und aktive Vulkane, über Gletscher und Wüsten, über Flüsse und Seen, über Prärien und Steppen. Wir können unsere Neugier wecken, die wunderbare Welt der Natur kennenlernen: Tiere, Vögel, Insekten, Bienen, Blumen, Heil- und Aromapflanzen; wir können den Wunsch wecken, zuzuhören und Musik zu machen.
Entdecken, schätzen, pflegen und verbreiten Sie Schönheit. Vor allem aber können wir nicht nach draußen gehen, aber wir können uns selbst betreten, in das Labyrinth unseres Lebens gehen.
Fragen Sie sich nach dem Sinn des Lebens: Woher kommen wir, wo sind wir, wohin gehen wir? Wie viele Dinge müssen wir wirklich machen und welche Dinge machen uns glücklich?
Ist es nicht an der Zeit, unseren Lebensstil zu ändern? Auf diese Weise haben wir bereits eine Therapie gefunden, einen wirksamen Impfstoff gegen das echte Virus dieser Wochen: gegen Angst und Sorgen.
Es wird uns gut tun, den Text dieses Dalai Lama zu lesen:
„Mensch. Er opfert die Gesundheit, um Geld zu verdienen. Einmal verdient, gibt er es aus, um seine Gesundheit wiederzugewinnen. Er ist so auf die Zukunft fixiert, dass er die Gegenwart nicht genießt. Das Ergebnis ist, dass wie weder die Zukunft noch die Gegenwart leben. Der Mensch lebt so, als ob er niemals sterben sollte und stirbt am Ende, ohne jemals gelebt zu haben. “
Es gibt kein Scheitern – Wir sind alle auf dem Weg
Meine Pilgerreise auf den Spuren des Heiligen Franz von Assisi
„Frage Dich nicht, ob Du glücklich bist,
Hauptsache Du bleibst in Bewegung“.
Fuß-Pilgerreise von La Verna über Gubbio und Assisi bis Rieti
Von Rieti nach Rom
Ein guter Freund aus Wien schenkte mir den Satz über den Segen der Bewegung in unruhigen Zeiten. „Wenn nichts mehr geht, dann geh“, sagte Anselm Grün. Der Heilige Franziskus war unruhig, änderte radikal sein Leben und machte sich auf den Weg. „Die Natur hilft immer“, sagte mir einmal ein österreichischer Optiker. Goethe zog es nach Italien, um seine Sehnsucht zu stillen. Meine Entscheidung, auf den Spuren des ersten Umweltschützers und des Menschenkenners Franziskus zu laufen, war gefallen. Und dann kam das entscheidende Wort von Jean-Marc, dem Franzosen. „On mange bien en Umbria“. Man isst gut in Umbrien. Das überzeugte 2012 einen Freund, der mit Beten nichts am Hut hatte, sich mir anzuschließen.
Der erste Teil des Pilgerweges führt durch die Toscana nach Umbrien. Si mangia bene in Italia. Es schmeckt so gut nach 20 km Fußmarsch durch verträumte, mittelalterliche Städtchen, die Pilger können beten, die anderen, (die Panderer, wie der Freund sagte) einfach nur laufen, und nach dem Marsch durch den Apennin haben weltliche Sorgen keine Kraft mehr.
Ich ging den Weg von La Verna bei Arezzo nach Rom in drei Etappen; in Begleitung und alleine, vor Ostern und im August. Bei der dritten Etappe kam die Lust, „Weg, Erleben und Herberge“ auf den einzelnen Etappen des Franziskuspilgerwegs mit anderen zu teilen. Einige Jahre später schreibe ich den Blog aus Dankbarkeit über meine Pilgererfahrung. Nicht immer war meine Freundin, die Kamera dabei, so lieh ich mir Photos von Wikipedia oder ich gebe die Photoquellen an.
Mein guter Begleiter war das Buch von Angela Maria Seracchioli „Der Franziskusweg“. Die Wege sind gut beschrieben, das TAU Zeichen leitet, und die spirituellen Texte sind motivierend. Angela führt von Greccio bis nach Poggio Bustone, das oberhalb der Stadt Rieti liegt. Um weiter nach Rom zu kommen, hilft das Buch „Outdoor Der Weg ist das Ziel“ von Kees Roodenburg.
Von Rieti nach Rom führen auch die blau-gelben Wege der „Via Francigena“, den ich ging und der im zweiten Teil dieses Blogs beschrieben wird. Die Provinz Rieti war 2016 von zwei schweren Erdbeben betroffen. Die Pilger können weiter auf dem Pilgerweg gehen und die Santuari, die Heiligtümer besuchen. Ich telefonierte mit Dott. Gloria Brabante vom Tourismusbüro in Rieti, die mir bei meiner Pilgerreise auf der Via Francigena sehr half.
Wanderstöcke dienen als Begleiter, bieten Schutz vor den cani liberi, den herumlaufenden Hunden. Der Franziskusweg ist nicht so gut erschlossen wie der Jakobsweg. Man findet nicht immer günstige Herbergen und der Weg durch den Apennin ist anstrengend. Es ist beruhigend, schon am Vormittag das Domizil anzurufen, um zu reservieren. Das Zauberwort: „Siamo Pellegrini. Vorremmo prenotare una camera singola / doppia di oggi a domani“. Viele Herbergen bieten Pilgerpreise. Nehmen Sie viel Wasser und eine Notration mit. Zwischen 12 Uhr und 15 Uhr machen viele Geschäfte Siesta (und Kirchen, was beruhigt und den Tag strukturiert).
Es gibt viele Wegweiser auf dem Weg nach Rom.
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auf meinem neuen Blog „Pilgern auf Italienisch“ erzähle ich von meinen zwei Pilgerreisen, die ich 2018 und 2019 unternahm. Ich hatte Sehnsucht die Romita, dieses wunderbare Kloster in den Bergen des Appenin, wieder zu besuchen.
Buon Cammino
C’E‘ SEMPRE UN PEZZETTO DI CIELO DOVE SI PUO ALZARE LA TESTA
Es gibt immer ein Stück Himmel, um den Kopf zu heben.(Fatema Mernissi, Islamische Frauenrechtlerin, zitiert im Café Arabé in Neapel).