Dauer: 21 km, 6 Stunden

Abschied von Greccio

Abschied von Greccio

„Franziskus hat das Rieti Tal geliebt, und so finden sich viele Kirchlein auf engem Raum“, schreibt Angela zu dieser Route. „Das Evangelium leben, nicht kommentieren“, forderte Franziskus, doch die wachsende Zahl seiner Brüder erforderte genauere Regeln und Strukturen. Widerwillig begab er sich nach Fonte Colombo und schrieb dort die Regeln für die Minderbrüder nieder. Die Augenbehandlung, die er dort erfuhr, war erfolglos.

Weg

Der Weg nach Fonte Colombo führt vorbei am Convento di San Pastore.

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Convento di San Pastore

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Entspannung in Contigliano

In Contigliano erfreue ich mich an der schönen Stadt und mache Rast in der Vinothek: Pane, Vino e arrosticino, auf dem Marktplatz. Die leckeren Happen, der Prosecco, die Gespräche mit dem Weinhändler bringen mich in Zeitverzug.

Von der Via della Valle geht es weiter.

Blick zurück auf Contigliano.

Blick zurück auf Contigliano.

Das Kloster Fonte Colombo Quelle: https://it.wikipedia.org/wiki/Santuario_di_Fonte_Colombo

Das Kloster Fonte Colombo
Quelle: https://it.wikipedia.org

Ich gehe die Via di Roma (Variante B in Angelas Buch). In einer Kapelle zum Lob der Muttergottes finde ich Schutz vor einem Hagelschauer. Dankbar für den Schutz und doch erledigt komme ich endlich in Fonte Colombo an. Ich bin zu müde, um Photos zu machen, oder vielleicht passt auch Photomachen nicht zu meiner Pilgerstimmung.

Erleben im Kloster Fonte Colombo

„Auf der Suche nach einem Leben, das dem Evangelium ganz entspringt und doch reell nicht zu verwirklichen ist , steigt Franziskus in jenem Sommer nach Fonte Colombo hinauf. In beständigem Gebet und Meditation bittet er Gott um um viele Dinge, die die Mönche brauchen. …Als er aber den Mönchen seine Weisungen für ihren Weg darlegt, erscheinen sie ihnen als allzu fordernd und unerträglich. Franziskus will mit ihnen keinen Streit….
Aus dieser Spannung zwischen Ideal und einer sich rasch verändernden Wirklichkeit geht die franziskanische Ordensregel hervor“
(Auszug aus: Die Franziskanischen Wallfahrtskirchen von Bruder Massimo Fusarelli)

Zwei Plätze bleiben mir in Erinnerung: die Franziskusgrotte und die Madonnenkapelle La Maddalena, eine kleine Kirche, die schon Franziskus kannte. Hier wurde 1921 das gemalte Tau Zeichen entdeckt.

Quelle: https://it.wikipedia.org/wiki/Santuario_di_Fonte_Colombo

Das Tau-Zeichen, gemalt von Franziskus.
Quelle: https://it.wikipedia.org/wiki/Santuario_di_Fonte_Colombo

In Angela’s Buch steht der Pilgereintrag des Dänen Jorgensen, den ich nur bestätigen kann: „Nichts beeindruckt mich so wie jene Felsspalte, … und in der mir bewusst geworden ist,, dass ich den heilige Franziskus von Assisi bis zu diesem Zeitpunkt nie wirklich verstanden habe. Nie habe ich mir bisher eine richtige Vorstellung von seinem Bedürfnis nach Einsamkeit und seiner zutiefst asketischen Gesinnung gemacht“.

Der Arzt, so lese ich in Angela’s Buch, will die Augen mit Feuer behandeln.
Mit Musik tröstet sich Franziskus und spricht zu dem Feuer „Bruder Feuer, der Allerhöchste hat dich sehr schön gemacht, stark, edel und nützlich. Sei in dieser Stunde ein wenig höflich zu mir. Ich bitte unseren Schöpfer, dass er die Hitze ein wenig kühlt, damit ich die Glut ertragen kann“. (2 Celano 166).

Herberge

Vielleicht ist es eine gute Idee, im Kloster Fonte Colombo um Quartier zu ersuchen
um für das Kloster viel Zeit zu haben.

Kontakt: Pater Guardian
Telefon: +39 0746 210125

Weg nach Rieti

Wenn es nicht so pressiert, kann der Pilger den Weg nach Rieti richtig genießen. Nach der Klosterkirche führt ein Fußweg zum schönen Wald  hinunter, zu einer Quelle, die dem Kloster den Namen gab (Die Tauben-Quelle). Ich verirrte mich etwas. Hirnjogging. Angelas Beschreibung genau lesen, Paola. Wichtig ist es, die Parallelstraße quer zur Autobahn zu gehen.
Nach der Via Carlo führt der Fluss Velino nach Rieti. Durch die Porta Romana komme ich in die Stadtmitte. Mitten durch die Stadt Rieti verlaufen heute noch der Cardo und der Decumano, die beiden Achsen des antiken Zentrums.

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Stimmung

Herberge

In Rieti, völlig ausgebrannt angekommen, entschied ich mich für das

Hotel Miramonti
Via Marchetti 10
Telefon: +39 0746 201333
http://www.hotelmiramonti.rieti.it
info@hotelmiramonti.rieti.it

Das hübsche Hotel ist 5 Minuten von der Kathedrale entfernt. Mein Pilgerpreis: 50 Euro, inklusive Blick auf ein römisches Fundament in der Hotellobby. Das Abendessen unter fast freiem Himmel, serviert von Kellnern im weißen Frack hat irgendwie zum Pilgern gepasst. Ich in so tapfer gelaufen.

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Berthold Brecht spricht vom Glück einer heißen Dusche nach Sport. Im Miramonti erlebte ich dieses Glück.